In dieser derzeit aufgewühlten Zeit wird es immer schwieriger, dem schnellen Tempo des Alltags zu entkommen – manchmal sogar selbst auf Reisen. Viele Orte sind längst keine Geheimtipps mehr und wenn man etwas zum Abschalten und Runterfahren sucht, ist das mittlerweile gar nicht mehr so einfach.
Deshalb habe ich einmal zehn Reiseziele in Europa zusammengestellt, die sich besonders für Slow Travel eignen. Hier geht es darum, bewusster zu reisen – ohne Hektik, mit mehr Zeit für den Moment und für die Umgebung. Einige dieser Orte kenne ich selbst noch nicht, aber sie stehen ganz oben auf meiner Wunschliste.
Hier sind zehn Reiseziele in Europa, die eine entschleunigte Art des Reisens ermöglichen. Die Ziele 1-5 liegen in kühleren, nördlichen Regionen, die Ziele 6-10 in wärmeren Gegenden:
1. Estlands Norden – Lahemaa-Nationalpark, Ostsee und stille Natur
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Estland hat mich sehr beeindruckt und bietet eine unglaublich schöne, unberührte Natur, mit riesigen Wäldern und eine insgesamt sehr entspannte Atmosphäre, die sich hervorragend zum Runterfahren eignet. Besonders die Insel Saaremaa und der Lahemaa-Nationalpark sind mit endlosen Küsten, Moorlandschaften und historischen Gutshäusern sehenswert. Die Hauptstadt Tallinn bietet eine Mischung aus mittelalterlichem Charme und modernem Minimalismus. Wer Ruhe, Natur und eine Entschleunigung sucht, wird hier definitiv fündig.
2. Südschweden – Entschleunigung zwischen Schären und Wäldern
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Südschweden ist ideal für alle, die Ruhe und Natur kombiniert mit skandinavischer Gelassenheit suchen. Abseits der Städte laden idyllische Ferienhäuser am See, dichte Wälder und sanfte Küstenlandschaften zum Runterfahren ein. In Småland mit seinen roten Holzhäusern und stillen Seen oder in Dalsland, das mit seinen zahlreichen Wasserwegen als „Schwedens Seenplatte“ bekannt ist, lässt sich die Natur in vollen Zügen genießen. In der Nebensaison sind die Strände menschenleer, und die schwedische Fika-Kultur lädt dazu ein, das Tempo bewusst zu drosseln.
3. Westfriesische Inseln (Niederlande) – Entschleunigung zwischen Dünen und Meer
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Die Westfriesischen Inseln in den Niederlanden, darunter zum Beispiel Vlieland, bieten eine perfekte Auszeit für Slow Travel. Vlieland ist eine weitgehend autofreie Insel, die mit ihren weiten Stränden und Dünenlandschaften eine idyllische Atmosphäre bietet. Ideal für Wanderungen und Radtouren lässt sich hier die Natur in völliger Ruhe genießen. Auch andere Inseln wie Texel oder Terschelling bieten ähnliche, entspannte Erlebnisse abseits des Trubels.
4. Schottische Highlands – Weite Landschaften und einsame Wanderwege
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Die nördlichen und zentralen Highlands Schottlands bieten eine Fülle an ruhigen, idyllischen Orten. Die Cairngorms, das größte Nationalparkgebiet des Landes, ist bekannt für seine abgelegenen Wanderwege und Hügellandschaft, die sich ideal für Spaziergänge und Naturerlebnisse eignen. Glencoe beeindruckt mit tiefen Tälern und dramatischen Berglandschaften, die sich in völliger Ruhe erleben lassen. Diese Regionen bieten eine tolle Mischung aus Natur, Ruhe und authentischer schottischer Kultur.
5. Irlands Westen – Unberührte Natur und abgeschiedene Dörfer
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Irland ist bekannt für seine weiten Landschaften, abgelegenen Dörfer und freundlichen Menschen. Besonders Connemara im Westen des Landes bietet wilde, unberührte Natur mit Hügeln, Seen und Moorflächen, die ideal für Wanderungen und Ruhephasen sind. In Donegal im Nordwesten kann man die raue Küste und einsame Strände entdecken, fernab der größeren Touristenzentren. Auch das Kerry-Gebirge lädt mit seiner landschaftlichen Schönheit und den Wanderwegen zu einer entschleunigten Auszeit ein.
6. Toskana (Italien) – Historische Bergdörfer mit Meerblick
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Abseits der bekannten Städte wie Florenz oder Pisa bieten die toskanischen Bergdörfer eine friedliche Atmosphäre, die perfekt zum Entschleunigen geeignet ist. Orte wie Pienza oder Montalcino sind von Weinbergen umgeben und bieten spektakuläre Ausblicke sowie authentische, ruhige Erlebnisse. Besonders lohnenswert sind aber auch weniger bekannte Dörfer wie Cecina und Casale Marittimo, die oft nicht auf den üblichen Touristenrouten liegen und teilweise sogar in Meernähe liegen. In diesen idyllischen Orten kannst du eine relativ unberührte Toskana erleben.
7. Lykische Küste (Türkei) – Abgelegene Strände und Spuren der Antike
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Die Lykische Küste bietet eine tolle Mischung aus unberührter Natur, historischen Stätten und ruhigen Stränden. Besonders die Region um Antalya und die berühmte Lykische Wanderroute laden zum Entspannen und Entdecken ein. Von alten Ruinen wie Olympos bis hin zu den traumhaften Buchten von Kaputas gibt es viel zu entdecken, ohne in überfüllte Touristenzentren abzutauchen.
8. Insel Milos (Griechenland) – Küstenlandschaften und vulkanische Strände
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Milos ist eine der weniger überlaufenen Kykladen-Inseln und bietet eine unglaubliche Landschaft mit einzigartigen Stränden. Der wohl außergewöhnlichste Strand ist Sarakiniko, der für seine weißen, mondähnlichen Felsformationen und das türkisfarbene Wasser bekannt ist. Die Kombination aus vulkanischem Gestein und dem klaren Meer macht ihn zu einem der spektakulärsten Strände Griechenlands. Infos zur Insel findest du in diesem Griechenland-Blog.
9. Korsika (Frankreich) – Wilde Natur, Bergdörfer und ruhige Küsten
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Korsika bietet eine abwechslungsreiche Landschaft mit wilden Bergen, ruhigen Stränden und charmanten Dörfern. Abseits der touristischen Küstenorte lohnt sich ein Besuch in Corte, der historischen Inselhauptstadt im Landesinneren, oder in Piana mit seinen roten Felsen an der Westküste. Die Balagne-Region mit ihren Bergdörfern wie Sant’Antonino und Speloncato bietet eine entspannte Atmosphäre und fantastische Ausblicke. Wer die Insel entspannt erkunden möchte, kann mit der korsischen Schmalspurbahn reisen oder entlang der weniger bekannten Wanderwege durch das Alta Rocca-Gebirge die wilde Natur Korsikas erleben.
10. Andalusien (Spanien) – Vulkanische Landschaft, Meer und unberührte Buchten
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Cabo de Gata ist ein geschütztes Naturparadies in Andalusien mit wüstenähnlicher Landschaft, Steilküsten und versteckten Buchten. Strände wie Playa de los Genoveses oder Playa de Mónsul bieten eine ruhige Alternative zu den touristischen Küstenorten. Wanderwege führen durch vulkanische Formationen mit Blick über das Meer, während Kajaktouren entlang der Küste eindrucksvolle Felsformationen und Meereshöhlen erkunden lassen. Ein ideales Ziel für alle, die Natur, Ruhe und kleine Abenteuer suchen.
Ob raue Küstenlandschaften im Norden oder sonnenverwöhnte Strände im Süden – all diese Reiseziele laden dazu ein, das Tempo zu drosseln und das Reisen bewusster zu genießen. Slow Travel bedeutet nicht nur, abseits der Massen unterwegs zu sein, sondern auch, sich Zeit für Orte, Menschen und Erlebnisse zu nehmen. Ich wünsche dir eine gute, entspannte Zeit!
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