Je mehr die klassischen Campingplätze von riesigen Wohnmobilen, Vans und umgebauten Lieferwagen frequentiert werden, umso größer wird bei mir die Sehnsucht nach kleinen Naturcampingplätzen, die noch das gute alte Zelt zu schätzen wissen und mit ihren Gästen die erholsame Ruhe statt ständiger Motorengeräusche teilen möchten.
Solch einen tollen Eco-Campingplatz habe ich in der Provinz Limburg gefunden und freue mich, hiermit über dieses schöne Camping-Erlebnis berichten zu können. Vorweg zur Transparenz: Die Reise habe ich selbst gebucht und bezahlt; die Ausflüge habe ich selbst recherchiert.
In der südlichsten Provinz der Niederlande, ca. 20 Autominuten von Roermond (und 90 Minuten von Köln) entfernt, liegt dieser Mini-Campingplatz „Klein Schoor“ in Nederweert im Naturgebiet Schoorkuilen.
Das noch recht junge Paar Inge und Teun hat mit diesem Platz ein kleines Paradies geschaffen. Es gibt eine größere Wiese für Zelte und ein paar Busse bzw. kleine Wohnmobile sowie einige kleine Stellen, an denen man etwas mehr Privatsphäre hat. Auch gibt es drei restaurierte Wohnwagen, die man mieten kann.
An heißen Tagen kann man diese außergewöhnliche Outdoor-Dusche nutzen. Also auf jeden Fall Badesachen mitnehmen, das lohnt sich!
In der Lounge gibt es einen Aufenthaltsraum mit Büchern, Spielen und anderen Utensilien. Hier kann man im großen Kühlschrank auch seine Sachen unterbringen oder sich für 1 € ein kühles Bierchen mitnehmen.
Diesmal war ich mit kleinem Zelt unterwegs. Strom gibt es auf dem Platz; hier empfiehlt sich die Mitnahme eines Verlängerungskabels und eines Starkstrom-Adapters. Letzteren bekommt man meines Wissens bei Bedarf von Teun geliehen.
Dies sind zwei der drei Miet-Wohnwagen auf dem Platz, die sich hervorragend für Alleinreisende eignen. Die Kosten liegen zwischen 40-60 Euro pro Nacht (abhängig von Personen etc.). Der obere „The Dojo“ ist aus den 70er Jahren und restauriert. Er hat eine Küche und ist damit ein perfektes, kleines Zuhause mitten in der Natur.
Während meines Aufenthaltes waren viele alleinreisende Frauen aller Altersklassen da, was ich sehr angenehm fand. (Die Wohnwagen sind aus Hygiene-Gründen nicht mit Hund zu mieten.) Die Hühner sind teilweise zutraulich und sehr neugierig; die vier Laufenten kommen morgens für ihr Frühstück nach vorne gewatschelt.
In der Lounge vorne befinden sich Spülbecken für den Abwasch und hier kann man auch selbst geerntetes Gemüse, Tee-Mischungen und andere Kleinigkeiten kaufen. Eine kreative Outdoor-Küche gibt es mitten auf dem Campingplatz ebenso wie ein kleines Kräuterbeet, von dem man sich bei Bedarf etwas pflücken darf.
Rechts im Hintergrund siehst du auch Hängematten; wenn ich richtig gezählt habe, sind es insgesamt vier. Eine Kompost-Toilette befindet sich ebenfalls auf dem Platz, aber natürlich gibt es auch einen klassischen Waschraum für das Duschen mit warmem Wasser und Toiletten.
Dem noch nicht genug, gibt es außerdem ein besonderes Highlight: ein eigener Badeteich! Hier kann man einfach nur die Füße am Steg ins Wasser halten oder gleich reinspringen und sich bei der Hitze draußen erfrischen. Ein kleines Froschkonzert gibt es gratis dazu!
Und dann gibt es noch ein Tipi, in dem man meditieren kann, sowie in der Nähe des Badeteichs eine Fläche mit Matten, um Yoga zu praktizieren. Spiritualität, Achtsamkeit, Umweltbewusstsein, Selbstversorgung, Tierliebe – das alles kommt an diesem schönen Ort mitten in der Natur zusammen.
Die Natur rund um den Campingplatz
Nur etwa 100 Meter vom Campingplatz entfernt steht man schon am Kanal mit dem grünlich leuchtenden Wasser. Es gibt zahlreiche Wege und Möglichkeiten für Spaziergänge direkt vom Platz aus. Rundherum wird Landwirtschaft betrieben: Mais, Zwiebeln und vieles mehr.
Die goldgelben Sonnenauf- und -untergänge haben es mir besonders angetan. Wir sind zudem einigen Wildtieren begegnet: Storch, Cormoran, Rotwild und einigen Greifvögeln.
Ausflüge in der Umgebung
In drei Reisetagen sind wir über 40 km gewandert und das waren sehr schöne Erfahrungen, für die man erfreulicher Weise gar nicht weit fahren musste! Hier sind meine vier Favoriten:
1. Nationalpark De Groote Peel – Wandern im Hochmoor
Bis zum Besucherzentrum und Parkplatz des Nationalparks („Buitencentrum De Pelen“) sind es gerade mal 15 Autominuten. Hier bekommt man Informationen zum Park und kann ein paar schöne Dinge kaufen, die das Wanderherz begehrt. Eine Trinkwasser-Station zum Auffüllen befindet sich vor dem Haus.
Neben dem Shop gibt es ein sehr nettes Bistro mit großer Außenterrasse, das sogar vegane Gerichte bzw. Snacks anbietet.
Die Auswahl der Bücher im Besucherzentrum hat mir gut gefallen, wenngleich ich der niederländischen Sprache leider nicht mächtig bin. Zudem findet man hier Kristalle und andere interessante Dinge und Souvenirs für Groß und Klein.
Wasser aufgefüllt und los geht’s – 1.400 Hektar Natur warten! Ich habe mich für eine 2-stündige Tour via Komoot entschieden (hier geht’s zur Route). Es gibt nicht sonderlich viel Schatten, daher würde ich auf jeden Fall eine Kopfbedeckung und Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor empfehlen.
Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich: Heide, Farn, Sandboden, Laufen über Holzstege, zwischendurch Rinder, Aussichtspunkte, Himbeeren und natürlich immer wieder kleinere und größere Gewässer.
2. Vogelbeobachtung im Naturschutzgebiet Sarsven en De Banen
Bei dieser etwa 2-stündigen Tour startet man 3 Auto- oder 20 Gehminuten entfernt vom Campingplatz (hier geht’s zur GPS-Route). Auch hier ist die Runde sehr abwechslungsreich und besteht aus Heide, Wald, Vogelbeobachtungs-Plätzen bzw. Aussichtspunkten und vielen unterschiedlichen Blumen und Gräsern.
Entlang der Bäche hört man alle paar Sekunden einen Frosch ins Wasser springen.
3. Naturschutzgebiet und Reservat Het Leudal
Diesen schönen Flecken Erde erreicht man in ca. 20 Autominuten. Ein schattiger Parkplatz und somit Startpunkt der Tour befindet sich beim Boscafé de Busjop in Heythuysen (hier gehts zur GPS-Runde). Diese Wanderung dauert nur eine Stunde, kann aber durch andere Tour-Angebote oder mit Karte natürlich verlängert werden.
Mal Heide, mal Farne, mal Rinder, mal Sandboden – die Landschaft ist auch hier abwechslungsreich. Nach einer langen Wanderung kann man auf dieser schönen Terrasse des „Boscafé de Busjop“ noch ein Bierchen, ein Glas Wein oder eine andere Erfrischung mit tollen Ausblick zu sich nehmen.
4. Gemeinde Weert – Ein kleiner Stadtbummel
Wer sich nach so viel Natur nach ein wenig Abwechslung sehnt, kann in das etwa 12 Autominuten entfernte Städtchen Weert fahren. Hier gibt es zwar keine wirklichen Shopping-Highlights, dafür aber einige sehr nette Restaurants und Cafés sowie ein modernes Museum.
Weitere hilfreiche Tipps:
- Buchen kannst du den Campingplatz Klein-Schoor über die eigene Webseite
- Wanderungen in Limburg auf hartvonlimburg.nl
- Noch kein Zelt? Dann schau mal in diesen Artikel
- Du brauchst eine Packliste fürs Zelten? Dann schau mal in diesen Artikel
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Wow, das ist aber wirklich ein außergewöhnlich schöner Platz! Danke für diesen tollen Tipp :)
Sehr gerne, liebe Martina! Ich war auch sehr begeistert! <3